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Lexikon mit maritimen Inhalt

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Fabrikschiff 

Trawler, Hecktrawler der den gefangenen Fisch gleich an Bord verarbeitet. Der Fang wird an Bord zerlegt und eingefroren. Der derartig bearbeitete Fang kann sehr viel länger ohne Qualitätsverlust an Bord bleiben als der nur mit Eis gekühlte Fang. Somit kann das Schiff längere und weitere Reisen durchführen. 

Faden  (englisch Fathom); ein altes Tiefenmaß zwischen 1,624 m und 2,20 m. In Großbritannien und den USA mit 1,8288 m noch gültig zur Messung der Wassertiefe. 1 Faden = 6 Fuß = 1/1000 Seemeile =1,852 m. Faden- und Fußmaße können in verschiedenen Ländern unterschiedlich sein. 

Fähre 

Wasserfahrzeug zum regelmäßigen Transport von Personen und/oder Fahrzeugen über ein Gewässer. 

Fahrenheit 

Grad Fahrenheit (nach D.G.Fahrenheit), Einheitenzeichen ºF, angloamerikanische Einheit der Fahrenheit-Temperatur. In der Fahrenheit-Skala beträgt der Fundamental-Abstand zwischen Eispunkt und Dampfpunkt 180ºF; 1ºF ist der 180ste Teil der Temperaturdifferenz zwischen Eispunkt (32ºF) und Dampfpunkt (212ºF). Zusammenhang zur Celsius-Temperatur: nºF=5/9(n-32)ºC. 

Fahrensmann 

Seemann, Seemann der alle 7 Meere besegelt, befahren hat. 

Fahrgastschiff 

Passagierschiff, Kreuzfahrtschiff, alle Schiffe die mehr als 12 Passagiere befördern können. 

Fahrtenkreuzer 

eine Kreuzeryacht, welche nicht für See- oder Hochseeregatten gebaut worden ist, sondern nur für Kreuzfahrten. 

Fahrterlaubnisschein 

wird von der Seeberufsgenossenschaft ausgestellt. Darin wird festgestellt, daß das Schiff die Anforderungen für das jeweilige Fahrgebiet nach Konstruktion, Ausrüstung, Besatzung und Sicherheitseinrichtung erfüllt. 

Fahrtgebiet 

Einteilung nach Klassen, Küstenfahrt, Kleine Fahrt, Mittlere Fahrt, Große Fahrt. 

Fährmann 

Schiffer, Ferge, Person der die Fähre, das Fährboot bedient. 

Fahrtmesser 

ein Gerät, das die Fahrt eines Schiffes (durch das Wasser) messen kann, z.B. das Logscheit, das Patentlog und die verschiedenen Staudruckfahrtmesser. 

Fahrrinne 

Fahrwasser, die durch Seezeichen abgesteckte und in Seekarten eingetragene Wasserstraße. 

Fahrwasser 

Fahrrinne. 

Fähnrich zur See 

Offiziersanwärter im Bootsmannsrang (Bundesmarine). 

Fährschiff 

siehe Fähre. 

Fall 

Tau oder Draht zum Hissen der Rahen, oder Segel; Mehrzahl: Fallen. 

Fallreep 

früher Strickleiter, heute am Außenbord eines Schiffes herablassbare Treppe zum An- und Von-Bord-Gehen. 

Fallreepspforte 

Unterbrechung des Schanzkleides, durch die man über das Fallreep das Schiff betritt. 

Fallwind 

der Wind, der von einem festen Hindernis etwa einer steilen Felswand, zurück geworfen wird, er trifft meist unerwartet, heftig und schräg von oben kommend, die Segel eines Schiffes. 

Fallwinde 

Fallwinsch; die Winde oder Winsch, mit deren Hilfe die Fallen auf größeren Schiffen geholt werden. Auf Yachten mit Hochtakelung und Drahtfallen vielfach in Gebrauch gekommen. 

Falster 

dänische Ostseeinsel südlich von Seeland, 514 km², hügelige Moränenlandschaft, 45 000 Einwohner; Hauptort ist Nykøbing; durch Brücken über den Guldborgsund mit Lolland und über den Storstrømmen mit Seeland verbunden. Weizen-, Zuckerrüben- und Obstbau; Fremdenverkehr. Eisenbahnfähre von Gedser nach Rostock-Warnemünde und Autofähre nach Lübeck-Travemünde. 

Faltboot 

zerlegbarer Kajak (Paddelboot) mit Holz oder Metallgerüst und wasserdichter Außenhaut. 

Faltlukendeckel 

Lukendeckel der über hydraulische Flaschenzüge zusammengefaltet wird. 

Fangleine 

eine oder mehrere an einen Boot oder anderen schwimmenden Gegenständen angebrachte Leine. 

Fant 

(Fent, Laffe), ein landfein gekleideter Hafenbesucher; als doofer Fant gilt wer zuviel Dummes fragt. 

Fårö 

schwedische Insel in der Ostsee südlich von Gotland (114 km²). 

Faröer 

(färöisch Føroyar, dänisch Færøerne), zu Dänemark gehörende Inselgruppe im Nordatlantik, zwischen Schottland und Island, 1 399 km², 47 000 Einwohner. Die rund 25 baumlosen Felseninseln (17 bewohnt) und zahlreiche Schären sind dank des milden feuchten Klimas mit Wiesen, Mooren und Heide bedeckt; die Küsten sind durch Fjorde stark gegliedert. Die größte Insel ist Streymoy (Strømø) mit der Hauptstadt Tórshavn. Die Bewohner (Färinger) haben eine eigene Sprache. Haupterwerbszweig, noch vor der früher dominierenden Schafzucht, ist die Fischerei (Dorsch, Hering). 

Fass 

aus gebogenen Holzstreifen (Dauben) bestehendes meist durch eiserne Reifen zusammengehaltenes Gefäß mit Böden. 

Fata Morgana 

Luftspiegelung, bei der Lichtbrechung von unterschiedlich temperierten Luftschichten in der Nähe der Wasseroberfläche weit entfernte Küsten sichtbar werden oder andere Spiegelungen. 

Faulenzer 

1. Baumaufholer gleich Ladegeschirr;
2. Lazy Jack. 

FD 

Kurzbezeichnung für die Bootsklasse Flying Dutchman (Kennzeichen im Segel). 

Feeder 

Füllschacht, der vom Zwischendeck bis zur Höhe des Lukensülls reicht. 

Feederschiff 

(Feeder), kleine Containerschiffe, Küstenmotorschiffe für den Zubringerdienst. 

Fehmarn 

Ostseeinsel, 185 km², gehört zu Schleswig-Holstein, 13 000 Einwohner; Hauptort ist Burg (5 900 Einwohner). Die Insel ist durch den Fehmarnsund von der Halbinsel Wagrien, durch den Fehmarnbelt von der dänischen Insel Lolland getrennt. Seit dem Bau der Vogelfluglinie verstärkter Tourismus. 

Feluke 

1. zweimastiges Küstenfahrzeug der Mittelmeerländer mit dreieckigen Segeln (Lateinsegeln);
2. früher verwendetes kleines Kriegsschiff in Galeerenform. 

Fender 

(englisch), Schutzpolster (aus Tauwerk, Kork, Holz), Kunstoffbälle oder Gummireifen als Puffer gegen Stöße und Scheuern zwischen Schiffsbordwand und Anlegestelle oder zwischen zwei Schiffen. 

Ferge 

Fährmann. 

Fernglas 

Doppelfernrohr, optisches Gerät zum Betrachten entfernter Gegenstände. 

Fernrohr 

Optisches Gerät zum Betrachten entfernter Gegenstände mit nur einem Okular. 

Fernsicht 

Sicht in die Ferne, Möglichkeit in die Ferne zu schauen. 

Fest 

Kommando beim Heißen, Hieven und Einholen, bedeutet soviel wie Halt, Stopp nicht mehr heißen. 

Festfeuer 

Leuchtfeuer, mit konstantem Lichtschein ohne Unterbrechung als Kennung. 

Festland 

fester Teil der Erdoberfläche, im Unterschied zum Meer. 

festlaufen 

das Schiff hat sich (auf Grund, im Sand) festgelaufen. 

festliegen 

auf Grund gelaufen, das Schiff liegt fest. 

festmachen 

1. das Boot am Ufer mit Leinen festmachen, das Schiff am Kai mit Leinen festmachen;
2.Segel aufrollen und befestigen (auch beschlagen). 

Festmacher 

Leute, Spezialisten, die in den Häfen dafür sorgen, daß die Schiffe sicher an den Pollern liegen. Ein starkes Ende, meist mit einem eingespleißten Auge an einem Tampen, mit dessen Hilfe ein Schiff an Land festgemacht werden kann. Bei Yachten ist es üblich, das Auge erst bei Benutzung des Endes als Festmacher mit einem Palstek einzustecken. 

Festmacherboje 

ist eine verankerte Boje an der z.B. ein Segelboot, Ruderboot festgemacht werden kann. 

Festpunkt 

Fixpunkt; im Vermessungswesen jeder Punkt, dessen geogr. Länge, Breite und Höhe über dem Meeresspiegel genau vermessen ist. 

Fetthorn 

Gerät, das der Segelmacher gebraucht. Es ist ein Kuhhorn, halb mit festem Fett gefüllt, in dem die Segelnadeln stecken. Sie rosten dort nicht, und man kann mit dem Fett die Nadeln und den Faden beim Arbeiten einfetten. Auf Yachten benutzt man statt des Hornes eine kleine runde Dose. 

FEU 

Forty Foot Equivalent Unit, Maßeinheit (Fuß) für Standard-Container (40 Fuß Container). 

Feuer 

Lichter von Seezeichen und Leuchttürmen. 

Feuerlöschboot 

Ein mit Feuerlöschkanonen ausgestattetes Boot zum Bekämpfen von Schiffsbränden. 

Feuerqualle 

Qualle, die mit ihren Nesselfäden bei Berührung brennende Hautverletzungen hervorruft. 

Feuerrolle 

beschreibt genau festgelegte Übungen für die Besatzung, zur Bekämpfung von Gefahren auf See. Jeder Mann hat dabei bestimmte Aufgaben an bestimmten Stellen zu erfüllen. 

Feuerschiff 

mit Signaleinrichtungen (Leuchtfeuer) ausgerüstetes Schiff in festliegender Position, heute durch unbemannte Tonnen ersetzt. 

feudeln 

Mit einem Feudel (Dweil oder Schwabber) arbeiten. 

fieren 

Leine, Tau nachgeben oder eine Last mit dem Flaschenzug, Kran herunterlassen. 

Fingerling 

Die Ruderzapfen eines größeren Ruders, die zwischen dem untersten Zapfen, dem Spurzapfen und dem Halslager sitzen. 

fier weg 

Kommando zum herunter lassen einer Last. 

Finn-Dinghi 

Finn-Dingi, Einheitsjolle für den Regattasport (Länge 4,50 m, Breite 1,51 m, Tiefgang 0,85 m (mit Schwert) Besatzung 1 Mann). 

Finnischer Meerbusen 

der östliche Seitenarm der Ostsee zwischen Finnland und Estland/Russland, etwa 430 km lang, zwischen 60 und 120 km breit, im Winter zwei bis sechs Monate vereist. 

Firth 

in Schottland für Förde (Fjord, Meeresarm). 

Fischdampfer 

(ein Fischereifahrzeug); ein außerordentlich seetüchtiges, besonders für den Hochseefischfang mit dem Grundschleppnetz gebautes Schiff von rund 60 m Länge. Der Fang wurde in Eis gepackt. Die Fangreisen dauerten drei bis sechs Wochen. Heute benutzt man Fang-Fabrikschiffe. 

fischen 

Mit dem Netz oder der Angel Fische fangen. 

Fischer 

Jemand der berufsmäßig fischt. 

Fischerbänke 

bevorzugte Fischgründe der Hochseefischerei in der Nordsee. Die "Große Fischerbank" (45 - 60 m u.M.) liegt nördlich der Doggerbank; und die "Kleine Fischerbank" (30 - 50 m u.M.) nordöstlich der Doggerbank. 

Fischerei 

gewerblicher Fang von Fischen, Weich- und Krebstieren, auch Gewinnung von Algen, Schwämmen, Seemoos, Naturperlen, Bernstein. Man unterscheidet Hochsee-, Küsten- und Binnenfischerei einschließlich Teichwirtschaft. 

Fischereifahrzeuge 

Spezialschiffe verschiedener Größen für Fischfang, -verarbeitung und Fischereiforschung. Die große Hochseefischerei verwendet Logger und Trawler sowie Fabrikschiffe, die kleine Hochseefischerei (Nord- und Ostsee) und die Küstenfischerei Kutter. 

Fischereigrenze 

Völkerrecht: seewärtige Begrenzung der Fischerei- und Wirtschaftszone, die gemäß der Seerechtskonvention von 1982 bis zu einer Tiefe von 200 Seemeilen errichtet werden kann. Das dadurch abgesteckte Gebiet gehört nicht zum Staatsgebiet des Uferstaates, jedoch besitzt dieser in der Zone das ausschließliche Recht, über den Fischfang zu entscheiden. 

Fischereischutzboote 

haben die Aufgabe, den Fischereibooten auf ihren Fangplätzen im Notfall ärztliche und technische Hilfe zu bringen. Außerdem übermitteln sie Wettermeldungen und geben Wetterberatungen. 

Fischfanggeräte 

 Fangausrüstung der Fischer. Nach den Fangprinzipien lassen sich die Gruppen Angeln, Reusen, Stell-, Wurf-, Treibnetze, Hamen, Zug- und Schleppnetze unterscheiden. 

Fischgrund 

Ein fischreiches Gewässer. 

Fischkutter 

seetüchtiges Fischereifahrzeug. 

Fischland-Darß-Zingst 

Halbinsel an der Boddenküste der Ostsee, Meckl.-Vorp.; den mittleren Teil bildet die Halbinsel Darß, durch die 10 km lange Nehrung Fischland, auf der die Ostseebäder Ahrenshoop und Wustrow liegen, mit dem Festland verbunden. Die Fortsetzung nach Osten bildet die Halbinsel Zingst mit dem Ostseebad Zingst (Brücke zum Festland). Der bewaldete Zentralteil des Darß, der gesamte Ost-Teil von Zingst und die im Bodden vorgelagerte Insel Große Kirr (bed. Vogelschutzgebiet) sind Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. 

Fischlupe 

spezielles Echolot auf Fischereifahrzeugen, um Fischschwärme zu orten. 

Fischtown 

scherzhaft für die Seestadt Bremerhaven (ehemals größter deutscher Fischereihafen). 

Fischzug 

Auswerfen und Einholen des Fischernetzes. 

Fitt 

ein hölzerner Marlspieker. 

Fittings  Die Gesamtheit aller Beschläge, Amaturen und aller Zubehörteile auf einer Yacht. 

Fixpunkt 

Festpunkt 

Fjord 

(skandinavisch), lange, schmale, meist tiefe, vielfach sich verzweigende Bucht, besonders an felsigen Steilküsten. Fjorde bilden Küstenlandschaften von großartiger Schönheit (Skandinavien, Schottland, Labrador, Neuseeland, Feuerland) und tief ins Land vordringende Seeverkehrswege; die Steilheit der Ufer verhindert aber im Allgemeinen eine günstige Verbindung zum Hinterland. 

Flachküste 

Küste, an der das Land flach zum Meer abfällt. 

Flachmann 

Bezeichnung für einen flachen, schmalen Spinnaker (Zusatzsegel), der auch bei starkem Wind gesetzt werden kann. 

Flackerfeuer 

Lichtsignal (Notsignal) mit Fackeln auf See. 

Flagge 

Fahne. Am Heck wird die eigene Nationalflagge, am Bug (im Hafen) die Flagge des Heimathafens, am ersten Mast, an der Steuerbord-Salling, die Landesflagge des jeweiligen Gast-Landes gesetzt. 

flaggen 

die Flagge aufziehen, hissen, das Schiff hat geflaggt. 

Flaggenalphabet 

die durch Winkzeichen mit Flaggen dargestellten Buchstaben des Alphabets. Jedem Buchstaben des Flaggenalphabets entspricht eine Flagge, dazu gibt es zehn Zahlenwimpel, einen Antwortwimpel sowie drei Hilfsstander. 

Flaggengala 

über die Toppen flaggen. Bei festlichen Anlässen das Ausschmücken der Takelage mit den aneinandergereihten Signalflaggen. Es besteht eine traditionelle Etikette, besonders bei Yachten, über das Setzen von Nationalflagge, Stander usw. 

Flaggengruß 

Grüßen eines Schiffes durch kurzes Nieder- und wieder Aufholen einer Flagge (dippen) auf etwa 1/2 bis 1/3 der Höhe, in der sie sich normalerweise befindet. 

Flaggenknopf 

Knopf am Topp des Flaggen-Mastes mit Löchern oder Scheibe für die Flaggenleine. 

Flaggenschein 

Das Dokument, das dem Schiff oder der Yacht die Erlaubnis zum Führen einer bestimmten Flagge erteilt. Beispiel für Yachten: Flaggenschein des Deutschen Segler-Verbandes. 

Flaggentopp 

spitz zulaufender Teil des Mastes über dem stehenden Gut. 

Flaggenparade 

1. Bundesmarine: das unter Ehrenbezeigungen erfolgende Heißen (Hissen) und Niederholen der Flagge.
2. Hissen der eigenen National-Flagge am Morgen und ihr Niederholen bei Sonnenuntergang. 

Flaggenrecht 

Recht bzw. Pflicht eines Schiffes, eine bestimmte Flagge (National- bzw. Handelsflagge) am Mast zu führen. Nach dem Flaggenrechtsgesetz in der Fassung vom 26.10.1994 sind alle Kauffahrtei- und sonstigen Seeschiffe zur Führung der Bundesflagge verpflichtet, deren Eigentümer Deutsche sind und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Das Recht zur Führung der Flagge wird durch Schiffszertifikat nachgewiesen. Nähere Bestimmungen über Flaggenzeugnisse, Flaggenscheine, Postsignalflaggen u.a. treffen die Durchführungsverordnungen. Die Flaggen sind gegen Verunglimpfung geschützt (§90a StGB). 

Flaggenstaat 

Der Staat, in dessen Schiffsregister das Fahrzeug eingetragen ist und dessen Flagge es zu führen hat. 

Flaggenstock 

Stock am Heck, an dem die Flagge befestigt wird. 

Flaggoffizier 

Offizier in der Rangklasse eines Admirals, der als Kommandozeichen eine seinem Dienstgrad entsprechende Flagge führen darf. 

Flaggenwechsel 

feierliche Zeremonie bei Schiffsablieferung. Am Flaggenmast wird die Werftflagge eingeholt und die Reedereiflagge gehißt. 

Flagge streichen 

Niederholen der Flagge, bei einem Kriegsschiff Zeichen für die Kapitulation. 

Flaggschiff 

1. Das größte Schiff einer Reederei.
2. Kommandoschiff des im Rang eines Flaggoffiziers stehenden Führers eines Kriegsschiffverbandes. 

Flaschenpost 

Übermittlung einer Nachricht in einer wasserdicht verschlossene Flasche, die in ein Gewässer mit Strömung gegeben wird (früher bei Schiffbruch). 

Flaschenzug 

Arbeitsvorrichtung zum Heben schwerer Lasten bei geringen Kraftaufwand mittels Rollen und Seilen. 

flaue 

eine schwache, matte Brise. 

Flaute 

Windstille, sehr schwacher Wind. 

Fleet 

(niederdeutsch, zu vleten "fließen").
1.  Entwässerungsgraben oder kleiner Kanal in Städten als Zufahrtskanal zu Lagerhäusern, Werften, u.a. Anlagen in Seehäfen; Gracht in Holland.
2.Fanggerät der Treibnetzfischerei in Gestalt einer schwimmenden Netzwand aus miteinander verbundenen Treibnetzen von 3 km bis 5 km Länge. 

Fleute 

holländisches Segelschiff im 17. Jahrhundert. 

Flibustier 

(von niederländisch vrijbuiter "Freibeuter") der Bukanier, Freibeuter und Seeräuber an den Küsten Mittel- und Südamerikas vom 17. bis 19. Jahrhundert. Filibuster wurden gesetzlose Abenteurer aus den USA genannt, die zwischen 1850 und 1860 auf Kuba und in Nicaragua einfielen. 

Flieboot 

kleines, schnelles Fischerboot, auch Beiboot. 

Fliegender Holländer 

der Sage nach ein frevelnder Kapitän, der dazu verdammt ist, ewig auf seinem Geisterschiff gegen die Winde zu kreuzen. Die Sage wurde lange Zeit mündlich überliefert, erst im 19. Jahrhundert literarisch ausgeprägt (u.a. durch S.T. Coleridge, H. Heine); romantische Oper von R. Wagner (1843). 

Flieger 

kleines Stagsegel (Vorsegel) vor dem Klüver. 

Flögel 

Flüge; Windsack auf dem Topp eines Mastes zur Anzeige der Windrichtung. 

Flossenbezüge 

scherzhaft für Handschuhe. 

Floß 

aus mehreren Schwimmkörpern (Holz, Luftkissen, Tonnen, Kanister) zusammengefügtes Wasserfahrzeug. 

Flötentörn 

Verbindungsmann zwischen Brücke und Decksdienst. Der Name kommt daher, daß der Wachoffizier auf Schiffen ohne Sprechanlage den Verbindungsmann heranpfiff. 

flottmachen 

zum Schwimmen bringen, fahrbereit machen. 

Flotte 

(von fließen), Gesamtheit der Schiffe eines Staates (Kriegs-, Handels-, Fischereiflotte), im engeren Sinn größerer Verband von Schiffen. 

Flottenforz 

scherzhaft für einen zu klein geratenen Seemann. 

Flottenstation 

Platz an der Küste mit Einrichtungen zur Aufnahme und Versorgung von Kriegsschiffen. 

Flottenstützpunkt 

befestigter Seehafen an einem strategisch wichtigen Punkt, besonders außerhalb des Heimatlandes; dient der Versorgung der Kriegsschiffe. 

Flottille 

Gesamtheit aller Schiffe eines Typs, z.B. Verband aus mehreren Fangschiffen, die gemeinsam fischen. 

Flotillenadmiral 

Offiziersdienstgrad bei der Marine, im Rang eines Generals. 

Flottillenarzt 

Arzt bei der Marine im Rang eines Oberfeldarztes. 

flottmachen 

ein Boot, Schiff wieder schwimmfähig, fahrtüchtig machen. 

Flüge 

Flögel; Tuchstreifen oder Windsack an der Spitze eines Mastes, der die Windrichtung anzeigt. 

Flüstertüte 

einfaches Sprechrohr (Trichter) für die Verständigung auf See. 

Flugzeugträger 

Kriegsschiff mit verlängertem und verbreitertem Deck als Lande- und Startfläche für Flugzeuge. 

Flunken 

die flächenartig verbreiterten Enden eines Ankerarmes. 

Flunki 

Scherzname für den Schiffs-Steward (der viel herumflitzt). 

Flussschifffahrt 

Binnenschifffahrt auf natürlichen Wasserstraßen. Gegensatz: Kanalschifffahrt. 

Flut 

das regelmäßige Ansteigen des Meeresspiegels vom Niedrigwasser bis zum folgenden Hochwasser (Gezeiten). 

fluten 

unter Wasser setzen, die Tanks im U-Boot fluten. 

Flutwelle 

starke, oft verheerende Frontwelle, bei plötzlichen Wasserstandsschwankungen, nach Seebeben, untermeerischen Vulkanausbrüchen, Wirbelstürmen, Dammbrüchen und auch beim Übergang von Ebbe zu Flut. 

Flying Dutchman 

Einheitsjolle für den Regatta-Sport. (Länge 6,05 m, Breite 1,80 m, Tiefgang 1,10 m (mit Schwert), Besatzung 2 Mann). Zeichen: FD. 

Flying P-Liner 

von englischen Seeleuten geprägte, ehrenvolle Bezeichnung für die schnellen Großsegler der Reederei F. Laeisz. Das "P" bezieht sich auf die Namen der Schiffe dieser Reederei die Alle mit P anfingen: Padua, Pamir, Passat, Peking, Preußen, Potosi usw. 

fob 

free on bord, Frachtklausel im überseeischen Warenverkehr. 

Fock 

1. (Vorsegel), bei voll getakelten Segelschiffen das unterste Rahsegel am Fockmast (vorderen Mast).
2. (Vorsegel), beim Segelboot dreieckiges Stagsegel vor dem Mast.
3. Gorch Fock, eigentlich Johann Kinau, Schriftsteller, * Finkenwerder (heute zu Hamburg) 22.8.1880, + (gefallen in der Seeschlacht) vor dem Skagerrak 31.5.1916; humor- und gemütvoller Erzähler in Hoch- und Plattdeutsch aus der Welt der Seefahrt ("Hein Godenwind", 1912; "Seefahrt ist not", 1913). 

Fockaffe Vorschoter

Fockmast 

bei Segelschiffen mit mehrerem Masten vorderster Mast.
Aufteilung:
Mast: Vor-Untermast, Vor-Marsstenge und Vor-Bramstenge.
Segel: Fock, Voruntermarssegel, Vorobermarssegel, Vorunterbramsegel, Voroberbramsegel und Vorroyal. 

Focksel 

(engl.) alter Seemannsausdruck für die Back, sowie früher für das Mannschaftslogis im Vorschiff. 

Fog 

dichter Nebel. 

Foghorn 

Nebelhorn. 

Förde 

(von Furt), eine tief in das Festland eingreifende lang gestreckte Meeresbucht, aus späteiszeitlichen Schmelzwasserrinnen entstanden; besonders an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste (Flensburger Förde, Kieler Förde). 

Fracht 

(althochdeutsch freht "Lohn", "Verdienst"), laut Frachtvertrag zu befördernde Güter (Frachtgut), auch das Entgelt für den Transport von Gütern. 

Frachtschiff 

(Frachter, Frachtdampfer), Handelsschiff zum Transport von Gütern aller Art (Stückgut, Schüttgut, Container u.a.), heute meist Sammelbegriff für die Trockenfrachter, die im Unterschied zum Tanker feste Ladung befördern. Frachtschiffe sind überwiegend Motorschiffe, vereinzelt noch Dampf- oder schon Gasturbinenschiffe. 

Fregatte 

früher ein schnelles dreimastiges Segelschiff für den Aufklärungsdienst, heute ein schnelles Motorschiff zum Schutz von Geleitzügen und zur U-Boot-Ortung. 

Fregattenkapitän 

Seeoffizier im Range eines Oberstleutnants. 

Freibeuter 

früher bewaffnetes Schiff, das ohne Kaperbrief Handelsschiffe aufbrachte (Kaper); auch synonym mit Seeräuber, Pirat, Korsar verwendete Bezeichnung für den auf einem Freibeuter fahrenden Seemann. 

Freibord 

Abstand zwischen Schwimmwasserlinie und oberstem Deck (Freiborddeck) von Seeschiffen. 

Freibordmarke 

eine gesetzlich festgelegte Markierung des höchstzulässigen Tiefgangs von Handelsschiffen, die auf beiden Schiffsseiten angegeben ist. 

Freibordtiefgang 

der maximal zulässige Tiefgang (Tiefladelinie) gemäß Freibordmarke bei voller Abladung. 

Freifallrettungsboot 

ein geschlossenes Rettungsboot, das von einer schrägen Ablaufbahn am Heck (mit der Mannschaft) ins Wasser rutscht. 

Freigut 

zollfreie Ware an Bord. 

Freihafen 

Teil eines See- oder Flusshafengebietes, in den als Zollausland Waren ohne Zahlung eines Ein- oder Ausfuhrzolls ein- und ausgeführt werden können. Zoll ist erst zu zahlen, wenn die Waren in das gegen den Freihafen (Freihafengrenze) abgegrenzte Zollinland gebracht werden. Die Freihäfen dienen dem Umschlag und der Lagerung von Waren für Zwecke des Außenhandels sowie dem Schiffbau; die rechtliche Grundlage in Deutschland sind die §§ 59-66 Zollgesetz vom 18.5.1970. Im Freihafen erzielte Umsätze unterliegen nicht der nationalen Umsatzsteuer. Freihäfen besitzen Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Emden, Kiel und Cuxhaven, Deggendorf und Duisburg. 

Freiheit der Meere 

im Seevölkerrecht Grundsatz, daß das Meer außerhalb der Küstengewässer (offenes Meer) von jeder Staatshoheit frei und der Luft- und Schiffahrt sowie der Fischerei und der Nachrichtenübermittlung aller zugänglich ist; auch Freiheit des Meeres. 

freikreuzen 

das Wegsegeln von einer Küste bei auflandigem Wind durch kreuzen. 

Freiwache, Freitörn 

wachfreie, dienstfreie Mannschaft. 

Fressalien 

scherzhaft für: Eßwaren. 

Friesennerz 

scherzhaft für Öljacke, Regen- und Windjacke; Ostfriesennertz. 

Friesische Inseln 

die Inselkette entlang der Nordseeküste, durch das Wattenmeer von dieser getrennt, von den nördlichen Niederlanden über Deutschland bis Süddänemark, gegliedert in die: Westfriesische Inseln von Texel bis zur Emsmündung (Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland, Schiermonnikoog, Rottumerplaat und Rottumeroog). Ostfriesische Inseln zwischen Ems- und Wesermündung, mit Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Nordfriesische Inseln zu denen Amrum, Föhr, Sylt, Nordstrand, Pellworm und die Halligen; und in Dänemark Rømø und Fanø gehören. 

Frigata 

portugiesisches Küstensegelboot mit zwei Masten. 

frisch 

kühl, kalt. 

Frisches Haff 

Meeresbucht der Ostsee im ehemaligen Ostpreußen; 840 km² groß, bis zu 5 m tief, von der offenen See getrennt durch die Frische Nehrung (Danziger Nehrung), ein 56 km langer, 0,5 km bis 1,8 km breiter Dünenwall, der im Pillauer Seetief den Zugang des Frischen Haffs zur Ostsee freigibt. 

Frischwasser 

mitgeführter Süßwasser-Vorrat auf Schiffen. 

Froschmann 

frei beweglicher Taucher mit Gummianzug und Atmungsgerät. 

Frost 

Temperatur unter 0° Celsius. 

Froster 

Fabrikfangschiff, Kühlschiff. 

Fruchtschiff 

Kühlschiff, Ladung besteht aus Früchten, z.B. Bananen, Südfrüchte. 

F.T. 

Funkentelegraphiestation. 

Fünen 

(dänisch Fyn), zweitgrößte Insel Dänemarks, zwischen Großem und Kleinem Belt, 2 985 km², 471 400 Einwohner, Hauptstadt ist Odense. Anbau von Getreide, Zuckerrüben, Gemüse und Obst, Schweine- und Milchviehhaltung; im Süden waldreiche Moränenhügelkette; zahlreiche Seebäder; Hauptindustriestandorte sind Odense, Svendborg und Nyborg. Fünen ist durch Brücken mit Jütland, Tåsinge und Langeland und durch ein Brücken-Tunnel-Bauwerk mit Seeland verbunden. 

Fünfmastbark 

Segelschiff mit 5 Masten, davon 4 vollgetakelt und der Besanmast mit Gaffsegeln ausgerüstet . 

Fünfmastvollschiff 

Segelschiff mit 5 vollgetakelten Masten, ein bekanntes Schiff war die "Preußen", die 1910 nach einer Kollision an der englischen Küste strandete. 

Fullbrass 

an der Reeling aufgehängte Mülltone bzw. Müllsack; auch Fulbraß. 

Funk 

Sammelbegriff für alle Verfahren drahtloser Nachrichten- und Impulsübermittlung. 

Funkbake 

Funkfeuer. 

Funkenpuster 

scherzhaft für: Funkoffizier, Funker an Bord. 

Funker 

war früher auf größeren Schiffen vorgeschrieben, heute durch die moderne Datenübertragungstechnik wird der Funker nicht mehr benötigt. Die Aufgaben übernimmt jetzt ein nautischer Offizier mit einem Seefunksprechzeugnis. 

Funkfeuer 

unbemannte Funksendestelle für die Funknavigation (Funkbake). 

Funkortung 

Navigationsverfahren, durch Anpeilung von mindestens zwei bekannten Senderstandorten, kann der eigene Standort ermittelt werden. 

Funkpeiler 

Funkempfänger mit einer Richtantenne zur Bestimmung und Anzeige der Richtung zu einem Sender. Heute kaum noch genutzt. 

Fuß 

britisches Längenmaß, Containergrößen werden in Fuß angegeben. 1 Fuß = 0,3048 m. 

Fußblock 

einscheibiger Stahlblock, bei dem eine Backe aufgeklappt und das Tauwerk in den Tauraum eingelegt werden kann. Er wird vorwiegend zur Änderung der Zugrichtung von laufendem Gut verwendet. 

Fußperten 

auch Fußpferde;
die mit Garn bekleideten Drähte unterhalb der Rahen und des Klüverbaums, auf denen der Seemann steht, wenn er dort arbeitet. 

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Update:07.04.2005